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Ortler-Umrundung mit E-MTB und Bio-Bike

Ortler-Umrundung mit E-MTB und Bio-Bike: Das geht?

Ortler-Umrundung mit E-MTB und Bio-Bike: Das geht?

Als gemischtes Doppel auf alpiner Sechs-Tages-Tour

Die Planungen für die gemeinsame Mountainbike-Tour in den Alpen haben ein Ziel gefunden: Die Ortler-Umrundung – eine 6-tägige, mittelschwere MTB-Tour mit insgesamt 380km und 8.000hm. Das Besondere daran war, dass meine Frau mit dem E-MTB an den Start ging und ich hingegen ein „Bio-MTB“ ohne Strom zur Verfügung hatte. Dies wollte ich auch und es war für uns absolutes Neuland, gemeinsam mit verschiedenen MTB-Typen eine ganze Woche in den Alpen unterwegs zu sein.

Die massiven Kniebeschwerden meiner Frau haben den Zugang zum Thema E-MTB geschaffen. Was ohne diese Einschränkungen vormals möglich war, geht jetzt definitiv nicht mehr. Unzufriedenheit, fehlende Freude an anspruchsvollen Touren, Probleme nach der Tour, Regeneration etc.

Mensch und Technik

Das erworbene E-MTB, ein Fully, bringt alle Voraussetzungen eines „All Mountain“ mit und motiviert zusätzlich. Meine Frau kommt wesentlich entspannter nach einer Tagesetappe an bzw. bewältigt eine Tourenwoche wesentlich einfacher. Dennoch möchte ich bemerken, dass auch ein E-MTB mit eigener Muskelkraft bewegt werden muss. Ohne vorheriges Training geht solch eine Tour gar nicht. Und im Gelände ist dies eine Herausforderung.

Das schwerere E-MTB ist weit nicht so agil wie das MTB ohne Motor. Der Gewichtsunterschied von ca. 8-12 kg ist hier echt spürbar. Hier zahlen sich bereits vorhandene fahrtechnische Fähigkeiten aus. Die Frage stellt sich, welchen Anspruch ich an das Bike, aber auch als Fahrerin bzw. Fahrer habe? Wenn ich mit möglichst wenig Unterstützung unterwegs sein möchte, wird die körperliche Anforderung eine andere sein im Gegensatz zur maximalen Unterstützung des Motors.

Sinnvolle Tourenplanung

Und schon sind wir beim Thema Zielsetzung, Tourenplanung, Streckenwahl etc. Es ist unbedingt eine Strecke zu wählen, die ich fahrbar meistern kann. Längere Schiebepassagen und Tragepassagen gehen definitiv nicht. An dieser Stelle hört der Fahrspaß auf. Auch die Laufzeit des Akkus mit den persönlichen Möglichkeiten sollte bei der Planung Berücksichtigung finden. Wie weit reicht die Energie des Akkus? Wo finde ich Lademöglichkeiten? Wie lange sollte die Etappe sein und wieviel Höhenmeter habe ich zu bewältigen? Welche Steigungen kommen auf mich zu? Wie ist die Wegbeschaffenheit?

Respekt und Rücksichtnahme

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Bike-Woche ist entscheidend für das Gelingen. Uns war es von vorneherein wichtig, gemeinsam unterwegs zu sein, die Anforderungen in der richtigen Intensität zu bewältigen. Die sinnvolle Etappenplanung mit einem Tempo, das für eine MTB-Tour (ohne Strom) leistbar ist.

Bei dieser Tour ging es nicht um Leistungs-Maximierung (km/hm) sondern um das gemeinsame Erleben in einem guten Rhythmus. Dies ist uns auch sehr gut gelungen. Nicht nur durch eine gute Planung, sondern auch durch den gegenseitigen Respekt.

Natürlich konnte ich bei steileren Streckenabschnitten nicht mithalten. Aber ich konnte mich täglich darüber freuen, dass meine Frau ohne große Probleme diese MTB-Tour mit einem sehr hohen Erlebniswert geschafft hat, sehr stolz war und erfreulicherweise keine Kniebeschwerden hatte. Wir haben uns gut vorbereitet mit vielen Trainingshöhenmetern, dies ist Voraussetzung für einen guten Erfolg.

Auf dieser Tour sind wir auch vielen Wanderern und Nicht-Mountainbikern begegnet. Durch gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme ist es möglich, in der uns zur Verfügung gestellten herrlichen Natur gemeinsam unterwegs zu sein. Wir sind auch der Meinung, dass nicht alles bis ins kleinste Detail geregelt werden muss.

Ortler-Umrundung mit E-MTB und Bio-Bike

Wunderbares Erlebnis

Die Ortler-Umrundung mit E-MTB und Bio-Bike war ein wunderbares Erlebnis mit großer Herausforderung. Wir haben es sehr genossen und geben diese Erfahrung gerne weiter. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Mountainbike-Touren.

Ausblick

Wir werden künftig mit immer mehr MTBs in unserem Alltag konfrontiert. Gerade in der Umweltdebatte wird das Fahrrad als interessante Alternative zum Auto angepriesen. Jedoch sollten Fahrten auf naturbelassenen Wegen mit fordernden Steigungen und Gefälle nur von erfahrenen Mountainbikern unternommen werden. Eine fahrtechnische Ausbildung mit Vermittlung von weiteren Kenntnissen wird dringend empfohlen. Ein Fahrradhelm als Schutz sollte selbstverständlich sein.

Gerhard Ried
Gerhard Ried

Als MTB-Fachübungsleiter des DAV ist es mir ein Anliegen, die Faszination Mountainbike an interessierte Menschen weiterzugeben. Ob bei einem Fahrtechniktraining oder geführten MTB-Touren mit verschiedenen Anforderungsprofilen. Mein Motto, welches vielleicht auch Deines werden könnte: … pack´s an - erfüll Dir Deinen Traum! Weiteres auf » www.lenkerbruch.de

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